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DENGUE-FIEBER

Informationen über Krankheitserreger beim Menschen

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  • Mise à jour: 23.04.2024

    DENGUE-FIEBER

    Deutsch (DE)
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    Mise à jour: 23.04.2024

Was ist Dengue-Fieber?

Das Dengue-Fieber ist eine vektorübertragene Erkrankung, die durch das Dengue-Virus ausgelöst wird. Die Viren werden von Aedes-Stechmücken auf den Menschen übertragen. Diese Stechmücken kommen besonders in tropischen und subtropischen Gebieten vor. Das Dengue-Fieber gehört zu den häufigsten Ursachen für Fieber bei Personen, die von Reisen aus weiten Teilen der Tropen und Subtropen zurückgekehrt sind.

Wie wird Dengue-Fieber übertragen?

Dengue-Viren werden vor allem durch den Stich der Ägyptischen Tigermücke (Aedes agyptii) auf den Menschen übertragen. Sie kommen in subtropischen und tropischen Gebieten vor, zum Beispiel in Mittelamerika, Südamerika, Südostasien oder Teilen Afrikas. Die Stechmücken können zu jeder Tageszeit stechen, sind jedoch vorwiegend tagaktiv und stechen oftmals früh morgens und abends während der Dämmerung. Während der Regenzeit ist das Risiko für eine Übertragung besonders hoch.

Eine andere Unterart der Aedes-Mücken, die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), kommt auch im südlichen Teil Europas vor. Dort ist es in der Vergangenheit vereinzelt zur Übertragung des Dengue-Virus gekommen.

Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch findet in der Regel nicht statt.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

In den meisten Fällen verursacht das Dengue-Virus keine oder nur milde Beschwerden, die nach einigen Tagen bis einer Woche abklingen. Ein klassisches Dengue-Fieber kann sich zunächst mit grippeartigen Beschwerden bemerkbar machen. Typisch sind zu Beginn Fieber bis 40 Grad, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Die Kopfschmerzen werden häufig als starkes Druckgefühl hinter den Augen wahrgenommen. Hinzu kommen ausgeprägte Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen, weshalb das Dengue-Fieber auch „Knochenbrecher-Fieber“ genannt wird. Es kann außerdem zu einem Hautausschlag mit kleinen, blassroten Flecken am Körper kommen. Die Lymphknoten können anschwellen. Häufig dauert es mehrere Wochen, bis die Beschwerden des klassischen Dengue-Fiebers vollständig abgeklungen sind.

Bei einem sehr kleinen Teil der Erkrankten kann es zu einer schweren Form des Dengue-Fiebers kommen. Besonders gefährdet sind Kinder und Personen, die zuvor schon eine Dengue-Infektion durchgemacht haben.

Bei der schweren Form kommen noch weitere Beschwerden hinzu, zum Beispiel starke Bauchschmerzen, Erbrechen, Atemnot und Bewusstseinsstörungen. Im Verlauf kommt es typischerweise zu Störungen der Blutgerinnung. Anzeichen dafür können kleine, punktförmige Blutungen an der Haut sein bis hin zu Nasenbluten sowie inneren Blutungen.

Die schwere Form des Dengue-Fiebers kann zu Kreislaufversagen und Organversagen führen. Wird Dengue-Fieber früh erkannt und behandelt, liegt die Sterblichkeit bei unter 1 Prozent. In Deutschland werden schwere Erkrankungsformen und Dengue-Todesfälle extrem selten verzeichnet.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Beschwerden dauert es für gewöhnlich 4 bis 7 Tage. Seltener treten schon nach 3 Tagen oder erst nach bis zu 14 Tagen Beschwerden auf. Erkrankte können das Virus nicht selbst auf andere Menschen übertragen. Sie sind also für andere Menschen nicht ansteckend, außer zum Beispiel im Rahmen einer Nadelstichverletzung.

Wird die infizierte Person von einer Aedes-Mücke gestochen, kann das Virus jedoch auf die Mücke übertragen werden. Diese Mücke kann dann andere Personen durch einen Stich anstecken.

Wer ist besonders gefährdet?

Mit dem Dengue-Virus können sich insbesondere Personen anstecken, die sich in tropischen oder subtropischen Regionen aufhalten. In Deutschland betrifft das vor allem Personen, die auf Reisen in Mittelamerika, Südamerika, Südostasien oder Teilen Afrikas sind. In Teilen Südeuropas kommt es im Vergleich zu den anderen genannten Regionen nur sehr vereinzelt zu Übertragungen. Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf des Dengue-Fiebers:

  • Kinder bis 15 Jahre
  • Personen, die sich schon einmal mit dem Dengue-Virus angesteckt haben

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

Eine gezielte Therapie für das Dengue-Fieber gibt es nicht. Bei einer Erkrankung können nur die Krankheitszeichen behandelt werden, zum Beispiel durch fiebersenkende Mittel. Bei Schmerzen dürfen bestimmte Schmerzmittel (Ibuprofen, Acetylsalicylsäure) wegen eines erhöhten Blutungsrisikos nicht eingenommen werden. Sprechen Sie daher vor der Medikamenteneinnahme mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Schwere Verläufe des Dengue-Fiebers müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Wie kann ich mich schützen?

Schutz vor Mückenstichen
Am besten kann man sich vor dem Dengue-Fieber schützen, indem man sich auf Reisen vor Mückenstichen schützt. Folgende Maßnahmen sind dafür geeignet:

  • Tragen Sie Kleidung, die so viel Haut wie möglich bedeckt.
  • Tragen Sie Mücken-abwehrende Mittel (Repellents) auf die Haut auf. Wenn Sie Sonnencreme benutzen, lassen Sie diese erst gut einziehen, bevor Sie Repellents auftragen.
  • Auch Kleidung kann mit Mückenschutzmitteln abweisender gemacht werden. Beachten Sie die Gebrauchsanweisung des Produkts.
  • Bringen Sie Insektengitter an den Fenstern und Türen an oder verwenden Sie Moskitonetze.
  • Halten Sie sich möglichst in klimatisierten Räumen auf.
  • Halten Sie sich möglichst nicht an stehenden Gewässern oder anderen offenen Wasserflächen auf.

Impfung
Gegen das Dengue-Fieber steht seit dem Frühjahr 2023 der Impfstoff Qdenga zur Verfügung. Im November 2023 wurde für diesen Impfstoff eine Empfehlung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen. Die STIKO empfiehlt die Impfung nur Personen ab 4 Jahren, die sich schon einmal nachweislich mit dem Dengue-Virus angesteckt haben (d. h. es liegt eine Laborbestätigung der Infektion mit Dengue-Viren vor) und die

  • eine Reise in ein Risikogebiet planen oder
  • gezielte Tätigkeiten mit Dengue-Viren (z. B. in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien) außerhalb von Endemiegebieten ausüben.

Die Impfung sollte frühestens 6 Monate nach einer im Labor nachgewiesenen Infektion mit dem Dengue-Virus erfolgen.

Für einen ausreichenden Impfschutz sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 3 Monaten notwendig.

Wo kann ich mich informieren?

Für Information und Beratung steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung. Da Dengue-Fieber gemeldet werden muss, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.

Weitere Fach-Informationen finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (RKI) unter www.rki.de/dengue.

Antworten auf häufig gestellte Fragen insbesondere zur Impfung gibt es beim RKI.

Fachinformationen zur STIKO-Empfehlung zur Impfung gegen Dengue finden Sie ebenfalls beim RKI. 

Reisende können den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes entnehmen, ob ihr Reiseziel im Ausland zu den Verbreitungsgebieten des Dengue-Virus zählt: www.auswaertiges-amt.de.

Auf der Seite der Centers of Disease Control and Prevention finden Sie eine Weltkarte mit Verbreitungsgebieten des Dengue-Virus in englischer Sprache: www.cdc.gov/dengue/areaswithrisk/around-the-world.html.
 

Version : 23.04.2024