Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch Hepatitis-C-Viren verursacht wird. Nach einer Infektion erkranken die meisten Menschen zunächst entweder nur leicht oder haben keine Beschwerden. Hepatitis C kann aber dauerhaft (chronisch) fortbestehen und langfristig zu einer schweren Schädigung der Leber führen. Es wird geschätzt, dass ungefähr 3 von 1000 Menschen in Deutschland eine chronische Hepatitis C haben. Da die Infektion nicht immer Beschwerden verursacht und die Betroffenen so nichts von ihrer Erkrankung wissen, ist die Dunkelziffer vermutlich höher.
Hepatitis-C-Viren können über das Blut infizierter Menschen übertragen werden, wenn dieses in den Blutkreislauf einer anderen Person gelangt. Das passiert in Deutschland vor allem beim Drogenkonsum, wenn man zum Beispiel Spritzen mit anderen Personen teilt. Hepatitis C kann auch über Schnupfröhrchen übertragen werden, mit denen Drogen über die Nase eingenommen werden.
Sehr selten können die Viren beim Sex übertragen werden. Das erfolgt am ehesten über direkten Blutkontakt durch kleine Verletzungen. Die Verletzungen können durch bestimmte Praktiken entstehen, manchmal unbemerkt. Auch während der Regelblutung können die Viren übertragen werden, wenn das Blut mit kleinen Wunden der Partnerin oder des Partners in Kontakt kommt. Wenn eine Schwangere mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert ist, können die Viren während der Schwangerschaft oder bei der Geburt auf das Kind übertragen werden.
Hepatitis-C-Viren aus dem Blut können einige Zeit außerhalb des Körpers überleben. Daher kann man sich auch über Gegenstände anstecken, die mit Blut in Berührung kommen. Das kommt in sehr seltenen Fällen in Gesundheitsberufen vor. Die Viren werden dann beispielsweise durch Stichverletzungen mit OP-Besteck oder Spritzen übertragen. Eine Übertragung ist auch über andere Gegenstände möglich, die mit Blut in Kontakt kommen. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam verwendete Rasierklingen, Nagelscheren oder Zahnbürsten.
Bei einer Hepatitis C kann es sein, dass man zunächst keine Krankheitszeichen bemerkt. Man kann sich aber auch abgeschlagen fühlen und keinen Appetit haben. Kopf und Glieder können schmerzen. Es können Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Darüber hinaus kann man auch leichtes Fieber haben. Es kann vorkommen, dass die Haut und das Weiße der Augen sich gelb verfärben. Man spricht dann von einer Gelbsucht. Durch eine Gelbsucht kann die Haut stark jucken. Der Urin kann sich zudem dunkel verfärben und der Stuhl heller aussehen als normalerweise.
Bei bis zu 80 Prozent der Infizierten wird die Erkrankung chronisch und schädigt dann auf Dauer die Leber. Die Schädigung kann nach einigen Jahren zu Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose (fortgeschrittenes Vernarben und Schrumpfen der Leber) und Leberzellkrebs führen.
Nach einer Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus können einige Wochen, Monate oder Jahre vergehen, ehe man Beschwerden entwickelt. Man ist ansteckend, wenn man Hepatitis-C-Viren im Blut hat. Das gilt auch, wenn man keine Beschwerden hat oder wenn die Erkrankung bereits chronisch geworden ist.
Ein besonders hohes Risiko für eine Ansteckung mit Hepatitis C haben unter anderem:
In Piercing- und Tattoostudios, aber auch in Gesundheitseinrichtungen anderer Länder sind die Hygienestandards teilweise niedriger als in Deutschland. Das Ansteckungsrisiko ist entsprechend höher. Für medizinisches Personal sowie Patienten, die in Deutschland Blut oder Blutprodukte erhalten, ist das Risiko einer Ansteckung insgesamt eher gering.
Das Risiko für einen chronischen Verlauf der Hepatitis C ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Ein höheres Risiko für eine chronische Hepatitis C und eine fortschreitende Lebererkrankung haben unter anderem Personen mit einer HIV-Infektion.
Labore oder Ärztinnen und Ärzte müssen dem Gesundheitsamt namentlich melden, wenn sie vermuten oder feststellen, dass jemand mit Hepatitis C infiziert ist. Wenn man im Gesundheitswesen arbeitet, muss man auch die Arbeitsstelle oder den zuständigen betriebsärztlichen Dienst über die eigene Erkrankung informieren.
Gegen Hepatitis C steht keine Impfung zur Verfügung. Eine durchgemachte Erkrankung schützt auch nicht vor einer erneuten Infektion mit Hepatitis C.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für eine Beratung zur Verfügung. Weitere Beratungsangebote bieten die Deutsche Aidshilfe, Checkpoints, Einrichtungen der Drogenhilfe sowie substituierende Ärztinnen und Ärzte.
Beratungsangebote sowie weitere Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit erhalten Sie telefonisch unter Tel. 0221 – 89 20 31 oder im Internet (www.liebesleben.de).
Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Instituts (www.rki.de/hcv), des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (https://www.gesundheitsinformation.de/hepatitis-c.html), sowie der Deutschen Leberhilfe e.V. (https://www.leberhilfe.org/lebererkrankungen/hepatitis-c-hcv/).