Bei Mpox (Affenpocken) handelt es sich um eine seltene Viruserkrankung, die durch das Affenpockenvirus (Mpox-Virus, engl. monkeypox virus) verursacht wird. Affenpockenviren sind mit den klassischen Pockenviren und den Kuhpockenviren verwandt. Bisher waren Mpox in West- und Zentralafrika verbreitet. Die Viren kommen dort vor allem bei Nagetieren vor. Trotz ihres Namens kommen Affenpockenviren in Affen eher selten vor. Menschen können sich ebenfalls anstecken und erkranken.
In Gebieten, in denen Mpox verbreitet (endemisch) ist, erfolgt die Übertragung auf den Menschen vor allem durch Kontakt zu infizierten Tieren beziehungsweise deren Ausscheidungen und durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und erfolgt in der Regel nur bei engem Kontakt (z. B. auch im Rahmen von Sexualkontakten). In den Pocken (typische Hautbläschen und Pusteln) befinden sich besonders hohe Virusmengen. Insbesondere bei Kontakt (z. B. von nicht intakter Haut oder Schleimhäuten) mit dem Bläscheninhalt der Pocken oder dem Schorf (Krusten) auf der Haut ist eine Ansteckung möglich. Bei Geschwüren oder Wunden im Mund kann das Virus außer durch direkten Kontakt auch über den Speichel der Betroffenen übertragen werden. Ob Mpox durch Sperma oder Vaginalsekret verbreitet werden können, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt, scheint aber möglich.
Bereits beim Auftreten der ersten unspezifischen Krankheitszeichen, können sich Personen bei sehr nahem Kontakt auch durch Tröpfchen in der Atemluft oder Speicheltröpfchen anstecken.
Eine Übertragung des Virus kann zudem über Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder Gegenstände wie Essgeschirr und Smartphones erfolgen, die in Kontakt mit einer infizierten Person waren. Zu einer Ansteckung kommt es, wenn das Virus an die Schleimhäute von Auge, Mund, Nase, Genitalien oder Anus gelangt. Möglicherweise sind auch die Atemwege eine Eintrittspforte. Zudem kann das Virus über kleinste Hautverletzungen in den Körper eindringen. Bei Schwangeren kann das Virus über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Infizierte Eltern können das Kind während oder nach der Geburt durch Hautkontakt anstecken.
Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Mpox mit ähnlichen Krankheitszeichen in der Regel deutlich milder. Schwere und auch tödliche Verläufe sind aber möglich.
Allgemeine Krankheitszeichen können vorwiegend Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. Charakteristisch ist ein Hautausschlag in Form von Flecken bis Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen.
Der Ausschlag tritt in der Regel vor allem im Gesicht, auf Handflächen und Fußsohlen auf. Die Haut- und Schleimhautveränderungen können aber auch an und im Mund, Genitalien, Anus und Augen gefunden werden. Bei den aktuell auftretenden Fällen wird häufig ein Ausschlag an den Genitalien und Anus beobachtet.
Die Krankheitszeichen halten in der Regel zwischen zwei und vier Wochen an und verschwinden in den meisten Fällen ohne Behandlung von selbst.
Die ersten Krankheitszeichen treten etwa 5 bis 21 Tage nach Ansteckung auf. Infizierte sind ansteckend, solange sie Krankheitszeichen haben. Dies dauert in der Regel zwei bis vier Wochen.
Neugeborene, Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Immunschwäche sind besonders gefährdet, schwer an Mpox zu erkranken.
Für Personen mit einer nachgewiesenen Mpox-Infektion wird in der Regel eine Isolierung angeordnet. Bitte beachten Sie die Vorgaben des Gesundheitsamtes. Während einer häuslichen Isolierung sollten Sie unter anderem folgende Maßnahmen beachten:
Da eine Ansteckung mit Mpox nur bei engem Kontakt zu Infizierten sowie über gemeinsam genutzte Gegenstände und Oberflächen möglich ist, sollte der Kontakt zu Erkrankten oder zu Kontaktpersonen vermieden werden. Wenn ein enger Kontakt mit einer infizierten Person stattgefunden hat, sollte das lokale Gesundheitsamt kontaktiert werden (https://tools.rki.de/plztool/).
Impfung
Impfstoffe, die zum Schutz vor Menschenpocken entwickelt wurden, schützen auch vor Mpox (Affenpocken). In der EU und damit auch in Deutschland ist seit 2013 ein Pocken-Impfstoff zugelassen, der besser verträglich ist als ältere Pockenimpfstoffe. Dieser kann bei Personen ab 18 Jahren eingesetzt werden. Eine Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) vor allem für Menschen empfohlen, die engen Kontakt zu einer erkrankten Person oder den entsprechenden Laborproben hatten (Postexpositionsprophylaxe). Die Impfung sollte so früh wie möglich nach erfolgtem Kontakt, spätestens nach 14 Tagen, erfolgen. Außerdem ist die Impfung derzeit empfohlen für Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit häufig wechselnden Partnern haben, sowie für Mitarbeitende in Speziallaboren. Eine generelle Impfung wird nicht empfohlen. Die ausführliche Impfempfehlung finden Sie beim Robert Koch-Institut.
Antworten auf häufig gestellte Fragen – allgemeinverständlich, verlässlich und auf Basis des aktuellen Kenntnisstandes – finden Sie auf der Seite https://bzga-k.de/affenpocken.
Für Information und Beratung steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung. Da Mpox gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen bieten die Seiten des Robert Koch-Instituts (RKI) unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Affenpocken/Affenpocken.html.