Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kleinkindern. Sie sind hoch ansteckend, deshalb haben fast alle Kinder bis zum Alter von 5 Jahren bereits eine Infektion durchgemacht. Erst im Laufe der ersten Lebensjahre entwickelt sich ein Schutz gegen die Erreger, der aber nicht lebenslang anhält. Deswegen kann man sich mehrfach anstecken. Besonders zwischen Februar und April häufen sich die Krankheitsfälle.
Von Mensch zu Mensch
Die Verbreitung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Betroffene scheiden die Erreger massenhaft mit dem Stuhl aus. Dabei können Rotaviren über kleinste Spuren von Stuhlresten an den Händen weitergegeben werden. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt.
Über verunreinigte Gegenstände und Lebensmittel
Möglich ist auch eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie Toiletten, gemeinsam genutzte Handtücher, Griffe, Armaturen oder Handläufe, denn die Erreger sind sehr stabil in der Umwelt. Sie gelangen dann über die Hände in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Möglich ist auch in seltenen Fällen eine Ansteckung über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel, auf denen Erreger haften.
Im eingetrockneten Stuhl bleiben Rotaviren über mehrere Tage ansteckend. Im Wasser überleben sie sogar mehrere Wochen.
Plötzlich einsetzender wässriger Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen sind gängige Zeichen einer Erkrankung durch Rotaviren. Im Stuhl finden sich unter Umständen Schleimspuren. Häufig tritt auch leichtes Fieber sowie Husten und Schnupfen auf. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwerer. Die Beschwerden bestehen meistens über 2 bis 6 Tage und klingen dann von selbst ab. Bei schweren Verläufen verlieren die Erkrankten schnell Körperflüssigkeit durch Erbrechen und Durchfall. Schwindel und Kreislaufprobleme können die Folge sein. Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand mitunter lebensbedrohlich werden.
Im Gegensatz dazu sind auch leichte Verläufe möglich, bei denen die Betroffenen aber dennoch Viren ausscheiden.
Die Krankheit bricht meistens 1 bis 3 Tage nach Ansteckung aus. Die Erreger werden auch nach Abklingen der Beschwerden noch bis zu 8 Tage mit dem Stuhl ausgeschieden. In dieser Zeit können sie zu einer Übertragung führen. Frühgeborene und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind unter Umständen noch viel länger ansteckend.
Meistens erkranken Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren. Bei ihnen sind schwere Krankheitsverläufe häufiger. Sie reagieren auch besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher werden Säuglinge am häufigsten zur Behandlung ins Krankenhaus eingewiesen.
Auch Senioren sowie Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind besonders gefährdet. Grundsätzlich kann eine Infektion durch Rotaviren jeden treffen. Erwachsene erkranken jedoch meistens milder, häufig verläuft die Erkrankung bei ihnen sogar ohne Krankheitszeichen.
Impfung
Handhygiene
Waschen Sie die Hände sorgfältig mit Wasser und Seife. Händewaschen ist besonders wichtig nach jedem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen, vor dem Essen sowie auch nach dem Windelwechsel von erkrankten Kindern.
Sonstige Hygienemaßnahmen
Richtiger Umgang mit Lebensmitteln
Rotaviren sind empfindlich gegen Hitze. Sie werden durch gründliches Erhitzen auf mindestens 70°C abgetötet. Im Gegensatz zu Bakterien vermehren sich Viren in Lebensmitteln nicht.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Da bei ansteckenden Durchfall-Erkrankungen die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes gelten, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und große Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/rotaviren).
Weitere Informationen zu Impfen finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.impfen-info.de).