WEST-NIL-FIEBER

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    WEST-NIL-FIEBER

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Was ist West-Nil-Fieber?

West-Nil-Fieber ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken auf den Menschen übertragen wird. Häufig verläuft die Infektion ohne Krankheitszeichen. Mögliche Krankheitszeichen sind grippeähnliche Beschwerden und Hautausschlag. Selten entwickeln sich Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder anderen Organen.

Der Erreger, das West-Nil-Virus, kommt in verschiedenen Regionen in allen Erdteilen vor. In Südeuropa wird das Virus seit langem im Sommer übertragen. Durch klimatische Veränderungen findet das West-Nil-Virus mittlerweile auch in Deutschland ausreichend günstige Bedingungen. Seit 2019 werden neben Erkrankungen von Reiserückkehrern auch Infektionen registriert, bei denen die Übertragung durch Mücken in Deutschland erfolgt ist. Betroffen sind vorwiegend die südlichen Regionen Ostdeutschlands.

Wie wird West-Nil-Fieber übertragen?

Das West-Nil-Virus wird durch den Stich verschiedener Stechmücken übertragen, vor allem durch Mücken der Gattung Culex. Diese Mücken sind deutschlandweit verbreitet. Die Mücken infizieren sich mit dem Virus bei wildlebenden Vögeln und übertragen den Erreger auf andere Vögel, aber auch gelegentlich auf Säugetiere wie Pferde oder auf den Menschen.

In Deutschland treten durch Mücken übertragene Infektionen mit dem West-Nil-Virus im Sommer und Herbst auf.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Bei einer Infektion mit dem West-Nil-Virus entwickeln die meisten Menschen keine Krankheitszeichen. Bei etwa jedem Fünften kommt es zu einer Erkrankung mit grippeähnlichen Beschwerden. Diese beginnt meist plötzlich mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen. Bei etwa der Hälfte dieser Erkrankten tritt außerdem ein knotig-fleckiger Hautausschlag auf, der sich vom Rumpf zum Kopf und zu den Gliedmaßen ausbreitet. Unkomplizierte Erkrankungen heilen in der Regel nach drei bis sechs Tagen folgenlos aus. Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Schwächegefühl und Erschöpfung können noch über mehrere Wochen anhalten.

Bei etwa einer von 100 infizierten Personen kommt es zu einer schweren Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ein Teil der Erkrankten entwickelt eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Seltener ist eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis). Mögliche Krankheitszeichen sind dann unter anderem hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Muskelschwäche, Benommenheit, Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen, Krampfanfälle oder Sehstörungen. Nach einer Gehirnentzündung bleiben bei etwa jedem zweiten Betroffenen Spätfolgen zurück.

Sehr selten sind Entzündungen anderer Organe wie Herz oder Leber.

Etwa fünf bis zehn Prozent der Erkrankungen, bei denen das zentrale Nervensystem betroffen ist, verlaufen tödlich.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es in der Regel 2 bis 14 Tage. Erkrankte sind nicht ansteckend. Da sich das West-Nil-Virus im menschlichen Körper nicht gut vermehren kann, können auch Mücken den Erreger nicht über einen Stich bei einem Erkrankten aufnehmen und dann wiederum auf andere übertragen.

Wer ist besonders gefährdet?

Ein Risiko, an West-Nil-Fieber zu erkranken, besteht bei Aufenthalt in Regionen, in denen das Virus vorkommt und viele Steckmücken aktiv sind. Häufig betroffen sind Südfrankreich, Nord-Italien, Griechenland und weite Teile des Balkans, der Türkei und des Nahen Ostens, weiter nördlich auch Teile von Tschechien, Ungarn, Slowakei und Österreich. Auch Nordamerika, Afrika und Australien sind betroffen. In Deutschland kann es im Sommer und Herbst vor allem in den südlichen Regionen Ostdeutschlands zu einer Erkrankung an West-Nil-Fieber kommen.

Ältere Menschen sowie Personen mit Immunschwäche sind besonders gefährdet, schwere Verläufe zu entwickeln. Vor allem ältere Menschen sowie Personen mit einer Vorerkrankung des Herz-Kreislauf-Systems oder einer Immunschwäche sind gefährdet, an einer schweren Erkrankung an West-Nil-Fieber zu versterben.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

Es gibt keine gezielte Therapie des West-Nil-Fiebers. Bei einer Erkrankung können nur die Krankheitszeichen behandelt werden, beispielsweise durch fiebersenkende Mittel.

Wenn Sie nach einem Aufenthalt in einem Verbreitungsgebiet des West-Nil-Virus krank werden, sollten Sie Ihren Arzt beziehungsweise Ihre Ärztin aufsuchen und auf Ihre Reise hinweisen.

Wie kann ich mich schützen?

Die wichtigste Maßnahme, um einer Erkrankung an West-Nil-Fieber und anderen, durch Mücken übertragbaren Infektionen vorzubeugen, ist der Schutz vor Mückenstichen. Insbesondere Personen, die ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, sollten Folgendes beachten:

  • Schützen Sie sich möglichst durch helle, langärmelige Oberteile und lange Hosen.
  • Zusätzlichen Schutz bieten Mücken-abwehrende Mittel (Repellents), die auf unbedeckte Körperstellen aufgetragen werden. Bitte beachten Sie die Gebrauchsanweisung des Produkts.
  • Durch Moskitonetze an Fenstern und Türen oder Klimaanlagen können Stechmücken aus Innenräumen ferngehalten werden.
  • Im Wohnumfeld sollten Brutplätze für Mücken wie offene Wasserbehälter oder kleinere Gefäße, in denen sich Wasser sammelt, möglichst beseitigt oder abgedeckt werden. Vogeltränken sollten regelmäßig gereinigt und neu befüllt werden.

Eine Schutzimpfung gegen West-Nil-Fieber ist nicht verfügbar.

Wo kann ich mich informieren?

Für weitere Beratung und Information steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung.

Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/westnilfieber).

Reisende können den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes entnehmen, ob ihr Reiseziel im Ausland zu den Verbreitungsgebieten des West-Nil-Virus zählt (www.auswaertiges-amt.de).

Станом на: 21.04.2023