MERS steht für das Middle East Respiratory Syndrome und bezeichnet eine Infektion der Atemwege, die durch das erstmals 2012 identifizierte MERS-Coronavirus (MERS-CoV) verursacht wird. Die Infektion kann sehr verschieden verlaufen: Manche Menschen bemerken sie gar nicht, andere haben eine leichte, und wieder andere eine sehr schwere und zum Teil tödliche Atemwegserkrankung. Infektionen mit MERS-CoV treten bisher vor allem auf der Arabischen Halbinsel und hier überwiegend in Saudi-Arabien auf. Alle bisher außerhalb der Arabischen Halbinsel bekannt gewordenen Erkrankungen standen mit einem vorangegangenen Aufenthalt der Erkrankten in dieser Region oder engem Kontakt zu anderen MERS-Patienten in Zusammenhang.
Durch Kontakt mit Tieren
Dromedare stellen die wahrscheinlichste Erregerquelle dar. Eine Übertragung auf den Menschen ist bei engem Kontakt mit den Tieren möglich. Welche Arten von Kontakt eine Übertragung begünstigen und ob auch Tierprodukte eine Rolle spielen, ist noch unzureichend bekannt.
Von Mensch zu Mensch
Der Erreger kann auch von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden. Allerdings wurde eine anhaltende Übertragung in der Allgemeinbevölkerung bislang nicht beobachtet. Das Risiko sich anzustecken, besteht insbesondere für Personen mit engem Kontakt zu Erkrankten, vor allem, wenn bei der Versorgung von Betroffenen nicht auf ausreichende Schutzmaßnahmen geachtet wird.
Die Erkrankung beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Magen-Darm-Beschwerden, insbesondere Durchfall, können ebenfalls auftreten. Häufig entwickelt sich eine Lungenentzündung. Als Komplikation kann es im weiteren Verlauf zu einem akuten Atemnotsyndrom und Nierenversagen kommen. Die Erkrankung endet häufig tödlich.
Die Dauer bis zum Auftreten von Krankheitszeichen beträgt in der Regel ein bis zwei Wochen. Erkrankte können das Virus nach Ausbruch der Erkrankung weiterverbreiten. Wie lange eine Ansteckung erfolgen kann, ist jedoch nicht bekannt. Ob von Infizierten, die keine Krankheitszeichen entwickeln, eine Ansteckungsgefahr ausgeht, kann derzeit noch nicht eindeutig beantwortet werden.
Für weitere Beratung und Information steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung. Informationen zum aktuellen Infektionsgeschehen finden Sie auf den Internetseiten der WHO (www.who.int/en).
Weitere (Fach-) Informationen und aktuelle Risikobewertungen finden Sie im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/mers)
Beachten Sie auch die Hinweise des Auswärtigen Amtes für Reisende (www.auswaertiges-amt.de).