Röteln sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch Röteln-Viren ausgelöst wird. Im Kindesalter verlaufen die Röteln meist ohne Komplikationen. Erkrankt jedoch eine schwangere Frau, kann das ungeborene Kind schwere Schäden erleiden. Die Zahl der Erkrankungen ist weltweit und in Deutschland durch Impfungen stark zurückgegangen.
Röteln werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Dies geschieht am häufigsten durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei werden die Röteln-Viren beispielsweise nach dem Husten oder Niesen über Tröpfchen verbreitet und können beim Einatmen an die Schleimhäute der oberen Atemwege anderer gelangen.
Schwangere, die an Röteln erkranken, können die Viren auf das ungeborene Kind übertragen.
Häufig sind die Beschwerden nur mild. Typisch ist ein kleinfleckiger Hautausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet. Der Ausschlag verschwindet nach 1 bis 3 Tagen wieder. Dem Hautausschlag können allgemeine Krankheitszeichen vorangehen wie Schwellungen der Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren, erkältungsähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur und Bindehautentzündung. Kinder weisen oft nur einen Hautausschlag auf, während allgemeine Krankheitszeichen sowie Gelenkschmerzen bei Erwachsenen häufiger sind. Bis zu 50 Prozent der Infektionen verlaufen ohne Krankheitszeichen.
Seltene Komplikationen, die mit zunehmendem Alter jedoch häufiger auftreten, sind zum Beispiel Bronchitis, Ohrentzündung, eine Entzündung des Gehirns, des Herzmuskels oder des Herzbeutels sowie eine Verringerung der Anzahl der Blutplättchen mit Einblutungen.
Gefürchtet ist die sogenannte Rötelnembryofetopathie. Diese kann sich entwickeln, wenn Röteln-Viren von der schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden. In der Folge kann es beim Kind zu schweren Schädigungen am Innenohr, an Herz, Augen und seltener an anderen Organen wie Gehirn, Leber oder Milz kommen.
Zwischen Ansteckung und Beginn der Erkrankung liegen 2 bis 3 Wochen.
Erkrankte sind 1 Woche vor und bis zu 1 Woche nach dem Auftreten des Ausschlages ansteckend. Kinder, die an einer Rötelnembryofetopathie erkrankt sind, können das Virus über die Atemwege und den Urin bis zu einem Alter von einem Jahr in hohen Mengen ausscheiden.
Wer die Röteln überstanden hat, ist lebenslang vor einer erneuten Erkrankung geschützt.
An Röteln kann jede Person erkranken, die nicht durch eine vollständige Impfung oder eine durchgemachte Erkrankung geschützt ist. Im Erwachsenenalter verlaufen die Röteln oft schwerer. Besonders gefährlich ist eine Infektion für das ungeborene Kind, wenn sich eine Schwangere mit den Röteln infiziert.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Röteln. Hierfür stehen MMR-Impfstoffe zur Verfügung, die auch gegen Masern und Mumps schützen, sowie MMRV-Impfstoffe, die zusätzlich eine Komponente gegen Windpocken (Varizellen) enthalten.
Bei ungeimpften Kindern und Jugendlichen sollte die Impfung so schnell wie möglich mit zwei Impfdosen (Mindestabstand 4 Wochen) nachgeholt werden.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten vor Beginn einer Schwangerschaft zweimal geimpft sein. Eine Impfung gegen Röteln während der Schwangerschaft ist nicht mehr möglich. Zwischen Impfung und Schwangerschaft sollte mindestens 1 Monat liegen.
Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und die in bestimmten Tätigkeitsbereichen arbeiten, sollten ebenfalls zweimal mit MMR-Impfstoff geimpft sein. Dazu zählt Personal in Gemeinschaft- seinrichtungen, im medizinischen Bereich, in der Pflege, in Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung beispiels- weise von Geflüchteten sowie Personal in Fach-, Berufs- und Hochschulen.
Meiden Sie den Kontakt mit Erkrankten, wenn Sie keinen ausreichenden Immunschutz haben.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Da Röteln gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und große Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/roeteln).
Weitere Informationen zum Infektionsschutz durch Impfen finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.impfen-info.de).