Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas, in Russland und Asien vor. Das FSME-Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Nagetieren wie Mäusen. Über infizierte Zecken wird es dann auf den Menschen übertragen. FSME-Erkrankungen werden meistens im Frühjahr und im Sommer bis in den Herbst, vereinzelt auch im Winter, beobachtet.
Das FSME-Virus wird häufig über Zecken übertragen. Durch einen Zeckenstich können die Viren in die Blutbahn des Menschen gelangen. Nicht jeder Stich einer Zecke führt jedoch zu einer FSME-Infektion.
Sehr selten kann man sich auch durch nicht pasteurisierte Milch von Ziegen oder Schafen, in Ausnahmefällen auch von Kühen, anstecken.
Krankheitszeichen einer FSME-Erkrankung treten typischerweise in zwei Phasen auf. Die Mehrheit der Infizierten (ca. 70 bis 95 %) bleibt jedoch beschwerdefrei oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus.
Falls die Krankheit ausbricht, geschieht dies gewöhnlich 1 bis 2 Wochen nach dem Zeckenstich, selten bis zu 4 Wochen danach.
Die Erkrankten sind nicht ansteckend.
In Deutschland werden seit 2007 in jedem Frühjahr Risikogebiete benannt, in denen die Ansteckungsgefahr mit FSME erhöht ist. Besonders gefährdet sind Personen, die in Risikogebieten wohnen oder in Risikogebiete reisen. Häufige Aufenthalte in der freien Natur, beispielsweise im Gras oder bei niedrigen Büschen oder enger Kontakt mit Tieren, die sich im Freien aufhalten (z. B. Hunde), sind weitere Risikofaktoren für einen Zeckenstich. In Deutschland befinden sich Risikogebiete hauptsächlich in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, Sachsen und südöstlichen Brandenburg. Darüber hinaus sind einzelne Kreise in weiteren Bundesländern betroffen. Eine Übersicht aktueller FSME- Risikogebiete in Deutschland finden Sie unter www.rki.de/fsme.
Menschen ab 40 Jahren haben ein höheres Risiko einer schweren FSME-Erkrankung. Vor allem Senioren sind anfälliger für Komplikationen.
Es gibt zwei Wege, um sich vor einer Infektion zu schützen:
Eine Impfung gegen FSME wird empfohlen für:
Zum Aufbau des Impfschutzes sind 3 Impfungen erforderlich. Eine Auffrischimpfung sollte nach 3 Jahren erfolgen. Die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle 5 Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren alle 3 Jahre aufgefrischt werden. Ist eine Virusübertragung bereits erfolgt, kann eine nachträgliche Impfung die Infektion nicht mehr verhindern.
Wichtig zu wissen: Zecken können verschiedene Erreger übertragen. Neben FSME ist dies zum Beispiel die Borreliose, eine Bakterieninfektion, gegen die es jedoch keine vorbeugende Impfung gibt.
Zecken sind ab einer Temperatur von etwa 5 °C aktiv. Sie halten sich meist im Unterholz oder Gebüsch sowie in hohen Gräsern und losem Laub auf. Von dort werden die Zecken von einem Menschen oder Tier im Vorbeigehen unbemerkt abgestreift. Meist laufen Zecken noch eine Weile auf dem Körper oder der Kleidung herum bis es zum Stich kommt.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratungen zur Verfügung. Da FSME-Nachweise gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und Erfahrung im Umgang mit der Erkrankung vor.
Weitere (Fach-) Informationen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/fsme).
Weitere Informationen zum Infektionsschutz durch Impfen finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.impfen-info.de).