Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor. In Deutschland befinden sich Risikogebiete hauptsächlich in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen sowie im südöstlichen Thüringen, vereinzelt auch in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), Rheinland-Pfalz (Birkenfeld), Sachsen (Vogtlandkreis) und dem Saarland (Saar-Pfalz-Kreis). Das FSME-Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Säugetieren wie Mäusen. Über infizierte Zecken wird es dann auf den Menschen übertragen. FSME-Erkrankungen werden meistens im Frühjahr und im Sommer, vereinzelt auch im Herbst, beobachtet.
Durch Zeckenstiche
Überträger der Viren sind befallene Zecken. Durch einen Zeckenstich können die Viren in die Blutbahn des Menschen gelangen. Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt jedoch zu einer Ansteckung.
Über Nahrungsmittel
Sehr selten kann man sich auch durch verunreinigte, nicht pasteurisierte Milch von Ziegen oder Schafen, in Ausnahmefällen auch von Kühen, anstecken.
Wichtig: FSME wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen!
Die Mehrheit der Infizierten (ca. 70 bis 95 %) bleibt beschwerdefrei oder die zweite Krankheitsphase bleibt aus.
Krankheitszeichen einer FSME-Erkrankung treten typischerweise in zwei Phasen auf:
Falls die Krankheit ausbricht, geschieht dies gewöhnlich 1 bis 2 Wochen nach dem Zeckenstich, selten bis zu 4 Wochen danach.
Die Erkrankten sind nicht ansteckend.
Besonders gefährdet sind Personen in Risikogebieten, die sich häufig in der freien Natur, beispielsweise im Gras oder bei niedrigen Büschen, bewegen oder engen Kontakt mit Tieren haben, die sich im Freien aufhalten.
Mit zunehmendem Alter verläuft die Krankheit schwerer. Vor allem Senioren sind anfälliger für Komplikationen.
Es gibt zwei Wege, um sich vor einer Infektion zu schützen:
Impfung
Eine Impfung gegen FSME wird empfohlen für:
Zum Aufbau des Impfschutzes sind 3 Impfungen erforderlich. Eine Auffrischimpfung sollte nach 3 Jahren erfolgen, falls das Ansteckungsrisiko weiter besteht. Die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle 5 Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren alle 3 Jahre aufgefrischt werden. Ist eine Übertragung bereits erfolgt, kann eine nachträgliche Impfung den Ausbruch der Krankheit nicht mehr verhindern.
Wichtig zu wissen: Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Neben FSME ist dies zum Beispiel die Borreliose. Gegen die Borreliose gibt es jedoch keine vorbeugende Impfung.
Zeckenstiche vermeiden
Zecken sind aktiv, sobald es wärmer (ab ca. 7°C) wird. Sie halten sich besonders gerne im Unterholz oder Gebüsch sowie in hohen Gräsern und losem Laub auf. Von dort werden die Zecken von einem Mensch oder Tier im Vorbeigehen unbemerkt abgestreift und mitgenommen.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratungen zur Verfügung. Da FSME-Nachweise gemeldet werden müssen, liegen dort Informationen zur aktuellen Situation und große Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.
Weitere (Fach-) Informationen gibt es auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/fsme).
Weitere Informationen zum Infektionsschutz durch Impfen finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.impfen-info.de).