Zecken, Stechmücken und andere sogenannte Vektoren können verschiedene Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Zu den vektorübertragenen Infektionen zählen beispielsweise Borreliose, FSME, West-Nil-Fieber und Dengue-Fieber.
In der Biologie wird unter einem Vektor ein Lebewesen verstanden, das Krankheitserreger von einem infizierten Tier oder Menschen auf andere Tiere oder Menschen übertragen kann. Bei Vektoren handelt es sich häufig um blutsaugende Gliederfüßer, wie zum Beispiel Stechmücken, Zecken oder auch Fliegen, Flöhe und Läuse. In Deutschland bedeutsame Vektoren, die Krankheiten auf den Menschen übertragen können, sind vor allem Zecken und vereinzelt auch Stechmücken.
Zecken und Stechmücken übertragen Krankheitserreger bei einem Stich. Dabei saugen sie Blut, das sie für ihre Entwicklung und Fortpflanzung benötigen.
Die Zecke oder Mücke kann während einer Blutmahlzeit bei einem infizierten Wirt Erreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten aufnehmen. Oft vermehrt sich der Krankheitserreger dann im Vektor. Bei der nächsten Blutmahlzeit kann der Krankheitserreger auf einen Menschen übertragen werden.
Bedeutende durch Zecken übertragene Infektionskrankheiten in Deutschland sind die Borreliose und die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Es gibt weitere Krankheiten, die durch Zecken auf Menschen übertragen werden können, bislang in Deutschland aber nicht oder nur selten beobachtet wurden.
Um Infektionen vorzubeugen, sollten Zeckenstiche möglichst vermieden werden. Folgende Maßnahmen sind dafür geeignet:
Eine Zecke am Körper, die bereits gestochen hat, sollten Sie möglichst rasch entfernen:
Für Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten (zum Beispiel auf Reisen) und mit Zecken in Kontakt kommen können, werden vorbeugende Impfungen gegen FSME empfohlen.
Durch Mücken übertragene Krankheiten treten in Deutschland derzeit in der Regel bei Reiserückkehrenden auf, die sich in einem Land infiziert haben, in dem die Krankheit verbreitet ist. Beispiele hierfür sind Malaria, West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber oder Zika-Fieber. Diese Krankheiten kommen überwiegend in tropischen Ländern vor, treten aber in den Sommermonaten in geringerem Umfang auch in Europa auf.
Mücken in Deutschland übertragen meist keine Krankheitserreger. Ein Mückenstich ruft in der Regel eine Schwellung (Quaddel) und Juckreiz hervor, manchmal kann sich die Einstichstelle entzünden.
Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Mücken-übertragenen Infektionen ist der Schutz vor Mückenstichen. Folgende Maßnahmen sind dafür geeignet:
Reisende sollten sich im Vorfeld über mögliche Ansteckungsrisiken im Reiseland informieren (zum Beispiel beim Auswärtigen Amt) und auf entsprechende Vorsorge- und Schutzmaßnahmen achten. Reiserückkehrende aus den Tropen und Subtropen, die im Sommer und Herbst nach Deutschland einreisen, sollten sich für zwei Wochen weiterhin vor Mückenstichen schützen, insbesondere in Verbreitungsgebieten der Asiatischen Tigermücke.