Hepatitis C

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  • Letzte Aktualisierung: 01.03.2025

    HEPATITIS C

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    Letzte Aktualisierung: 01.03.2025

Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch Hepatitis-C-Viren verursacht wird. Nach einer Infektion erkranken die meisten Menschen zunächst entweder nur leicht oder haben keine Beschwerden. Hepatitis C kann aber dauerhaft (chronisch) fortbestehen und langfristig zu einer schweren Schädigung der Leber führen. Es wird geschätzt, dass ungefähr 3 von 1000 Menschen in Deutschland eine chronische Hepatitis C haben. Da die Infektion nicht immer Beschwerden verursacht und die Betroffenen so nichts von ihrer Erkrankung wissen, ist die Dunkelziffer vermutlich höher.

Wie wird Hepatitis C übertragen?

Hepatitis-C-Viren können über das Blut infizierter Menschen übertragen werden, wenn dieses in den Blutkreislauf einer anderen Person gelangt. Das passiert in Deutschland vor allem beim Drogenkonsum, wenn man zum Beispiel Spritzen mit anderen Personen teilt. Hepatitis C kann auch über Schnupfröhrchen übertragen werden, mit denen Drogen über die Nase eingenommen werden.

Sehr selten können die Viren beim Sex übertragen werden. Das erfolgt am ehesten über direkten Blutkontakt durch kleine Verletzungen. Die Verletzungen können durch bestimmte Praktiken entstehen, manchmal unbemerkt. Auch während der Regelblutung können die Viren übertragen werden, wenn das Blut mit kleinen Wunden der Partnerin oder des Partners in Kontakt kommt. Wenn eine Schwangere mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert ist, können die Viren während der Schwangerschaft oder bei der Geburt auf das Kind übertragen werden.

Hepatitis-C-Viren aus dem Blut können einige Zeit außerhalb des Körpers überleben. Daher kann man sich auch über Gegenstände anstecken, die mit Blut in Berührung kommen. Das kommt in sehr seltenen Fällen in Gesundheitsberufen vor. Die Viren werden dann beispielsweise durch Stichverletzungen mit OP-Besteck oder Spritzen übertragen. Eine Übertragung ist auch über andere Gegenstände möglich, die mit Blut in Kontakt kommen. Dazu zählen beispielsweise gemeinsam verwendete Rasierklingen, Nagelscheren oder Zahnbürsten.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Bei einer Hepatitis C kann es sein, dass man zunächst keine Krankheitszeichen bemerkt. Man kann sich aber auch abgeschlagen fühlen und keinen Appetit haben. Kopf und Glieder können schmerzen. Es können Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Darüber hinaus kann man auch leichtes Fieber haben. Es kann vorkommen, dass die Haut und das Weiße der Augen sich gelb verfärben. Man spricht dann von einer Gelbsucht. Durch eine Gelbsucht kann die Haut stark jucken. Der Urin kann sich zudem dunkel verfärben und der Stuhl heller aussehen als normalerweise.

Bei bis zu 80 Prozent der Infizierten wird die Erkrankung chronisch und schädigt dann auf Dauer die Leber. Die Schädigung kann nach einigen Jahren zu Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose (fortgeschrittenes Vernarben und Schrumpfen der Leber) und Leberzellkrebs führen.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Nach einer Ansteckung mit dem Hepatitis-C-Virus können einige Wochen, Monate oder Jahre vergehen, ehe man Beschwerden entwickelt. Man ist ansteckend, wenn man Hepatitis-C-Viren im Blut hat. Das gilt auch, wenn man keine Beschwerden hat oder wenn die Erkrankung bereits chronisch geworden ist.

Wer ist besonders gefährdet?

Ein besonders hohes Risiko für eine Ansteckung mit Hepatitis C haben unter anderem:

  • Personen, die sich Drogen spritzen und dafür benötigte Gegenstände gemeinsam benutzen. Dazu zählen Nadeln und Spritzen, aber etwa auch Filter, Löffel oder Pfännchen, Wasser oder Stauschläuche.
  • Personen, die ungeschützten Sex mit wechselnden Partnerinnen oder Partnern haben.
  • Personen, die Sex-Praktiken mit erhöhter Verletzungsgefahr ausüben, zum Beispiel Analverkehr.

In Piercing- und Tattoostudios, aber auch in Gesundheitseinrichtungen anderer Länder sind die Hygienestandards teilweise niedriger als in Deutschland. Das Ansteckungsrisiko ist entsprechend höher. Für medizinisches Personal sowie Patienten, die in Deutschland Blut oder Blutprodukte erhalten, ist das Risiko einer Ansteckung insgesamt eher gering.

Das Risiko für einen chronischen Verlauf der Hepatitis C ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Ein höheres Risiko für eine chronische Hepatitis C und eine fortschreitende Lebererkrankung haben unter anderem Personen mit einer HIV-Infektion.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • Der Nachweis einer Hepatitis-C erfolgt über eine Blutuntersuchung
  • Hepatitis C kann mit Tabletten behandelt und fast immer geheilt werden.
  • In der akuten Erkrankungsphase sollten Sie körperliche Anstrengung möglichst vermeiden.
  • Besonders wichtig ist es, auf Alkohol zu verzichten.
  • Benutzen Sie immer Kondome beim Sex, vor allem, wenn Sie oder Ihre Partnerin bzw. Ihr Partner eine Hepatitis C haben. Verwenden Sie auch dann Kondome, wenn Sie nach einer Infektion keine Beschwerden haben.
  • Teilen Sie Gegenstände nicht mit anderen Personen, sofern sich an diesen Gegenständen Blut befinden könnte. Dazu zählen zum Beispiel auch Rasierklingen, Nagelscheren oder Zahnbürsten.
  • Drogenkonsumierenden Personen sollten weder beim Injizieren noch beim Rauchen oder Sniefen ihre Konsumutensilien teilen.
  • Wenn Sie sich verletzt haben, achten Sie auf eine hygienische Versorgung der Wunde. Informieren Sie behandelnde Personen, damit sie sich etwa durch Einweghandschuhe schützen können.

Labore oder Ärztinnen und Ärzte müssen dem Gesundheitsamt namentlich melden, wenn sie vermuten oder feststellen, dass jemand mit Hepatitis C infiziert ist. Wenn man im Gesundheitswesen arbeitet, muss man auch die Arbeitsstelle oder den zuständigen betriebsärztlichen Dienst über die eigene Erkrankung informieren.

Wie kann ich mich schützen?

Hygiene

  • Um sich beim Sex vor einer Ansteckung mit Hepatitis C zu schützen, sollte man Kondome verwenden.
  • Spritzen und andere Materialien für den Drogenkonsum sollte man nicht gemeinsam benutzen.
  • Wenn man in einem Beruf mit erhöhtem Risiko für Ansteckungen arbeitet (zum Beispiel Tätigkeit im Gesundheitswesen, Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter, Tätowiererinnen und Tätowierer), gelten besondere Hygieneregeln zum Schutz vor Hepatitis C. Informationen dazu erhält man von der Arbeitsstelle oder vom zuständigen Gesundheitsamt.

Frühzeitige Testung:

  • Im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung ab 35 Jahren kann man sich kostenlos einmalig auf Hepatitis B und C testen lassen, auch unabhängig von einem Verdacht.
  • Ist die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch, sollte man sich mindestens einmal jährlich testen lassen. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Personen, die Drogen konsumieren, sowie für Personen mit erhöhtem sexuellen Übertragungsrisiko. Tests werden zum Beispiel von Beratungsstellen der Gesundheitsämter, in Checkpoints oder der Deutschen Aidshilfe angeboten, teilweise auch anonym.

Vorbeugende Maßnahmen nach Kontakt oder Verletzungen

  • Besteht der Verdacht auf eine Ansteckung, sollte dies durch eine Ärztin oder einen Arzt abgeklärt werden. Gegebenenfalls kann zeitnah eine antivirale Behandlung eingeleitet werden.

Gegen Hepatitis C steht keine Impfung zur Verfügung. Eine durchgemachte Erkrankung schützt auch nicht vor einer erneuten Infektion mit Hepatitis C.

 

Wo kann ich mich informieren?

Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für eine Beratung zur Verfügung. Weitere Beratungsangebote bieten die Deutsche Aidshilfe, Checkpoints, Einrichtungen der Drogenhilfe sowie substituierende Ärztinnen und Ärzte.

Beratungsangebote sowie weitere Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit erhalten Sie telefonisch unter Tel. 0221 – 89 20 31 oder im Internet (www.liebesleben.de).

Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Instituts (www.rki.de/hcv), des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (https://www.gesundheitsinformation.de/hepatitis-c.html), sowie der Deutschen Leberhilfe e.V. (https://www.leberhilfe.org/lebererkrankungen/hepatitis-c-hcv/).

Letzte Änderung: 01.03.2025