KRÄTZE (SKABIES)

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    Letzte Aktualisierung: 07.06.2024
    Letzte Aktualisierung: 24.08.2021
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    Letzte Aktualisierung: 23.11.2016
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    KRÄTZE (SKABIES)

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Was ist Krätze?

Die Krätze, medizinisch als Skabies bezeichnet, ist eine durch die Skabiesmilbe verursachte ansteckende Hautkrankheit des Menschen. Die Milben sind nur 0,2 bis 0,5 mm groß und damit kaum mit bloßem Auge sichtbar. Die weiblichen Milben graben sich in die obere Hautschicht ein, wo sie über ihre Lebenszeit von etwa vier bis acht Wochen ihre Eier ablegen. Der Milbenbefall verursacht erst nach einiger Zeit Hautreaktionen. Besonders dort, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben, können sich Skabiesmilben verbreiten. Daher kommt es gelegentlich zu Krankheitshäufungen, vor allem in Gemeinschafts- oder Pflegeeinrichtungen.

Wie wird Krätze übertragen?

Von Mensch zu Mensch

Skabiesmilben verbreiten sich von Mensch zu Mensch vor allem bei länger andauerndem Hautkontakt (als Maßgabe gelten fünf bis zehn Minuten), zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen, beim Kuscheln, bei Hilfe bei der Körperpflege, beim Schlafen in einem Bett oder beim Geschlechtsverkehr. Kurzes Händeschütteln oder eine kurze Umarmung führen in der Regel nicht zu einer Übertragung.

Bei der hoch ansteckenden Form der Skabies mit starker Krustenbildung, der sogenannten Scabies crustosa (Borkenkrätze), ist die Anzahl der Milben auf der Haut sehr hoch, sodass hier auch ein kurzer Hautkontakt zur Ansteckung führen kann.

Über Kleidung oder Gegenstände

Ohne Wirt können die Skabiesmilben noch für etwa zwei Tage in Kleidung oder Bettwäsche überleben. Die Übertragung durch gemeinsam genutzte Bettwäsche, Decken, Polster oder durch Kleidung ist aber selten. Wegen der großen Anzahl von Skabiesmilben ist sie jedoch bei Scabies crustosa möglich.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Brennen der Haut und Juckreiz, der bei Bettwärme besonders stark ausgeprägt ist, sind häufig erste Anzeichen der Skabies. Der Juckreiz kann sich sogar auf Hautregionen ausbreiten, die nicht direkt von Skabiesmilben betroffen sind. Befallen sind vor allem Zwischenräume von Fingern und Fußzehen, Handgelenke, Knöchel, Achseln, Ellenbogen, Brustwarzen und Genitalien. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch die Kopfhaut, das Gesicht sowie die Fußsohlen betroffen sein.

Typisch sind feine, unregelmäßige Linien in der Haut. Dabei handelt es sich um Milbengänge, die in der Haut sichtbar sind. Die Haut reagiert nach einiger Zeit mit stecknadelgroßen Bläschen, geröteten erhabenen Knötchen oder Pusteln. Zusätzlich können sich Hautstellen eitrig entzünden, die beim Kratzen infolge des Juckreizes verletzt wurden. Bei längerem Befall kann sich als Reaktion auf die Ausscheidungen der Milben ein großflächiger allergischer Hautausschlag entwickeln.

Bei Personen, die eine intensive Körperpflege betreiben, können die Hautveränderungen und der Milbenbefall durch die Anwendung von Kosmetika lange unbemerkt bleiben. Unbehandelt verläuft die Skabies häufig chronisch.

Vor allem bei Menschen mit einer Abwehrschwäche kann es zu der hoch ansteckenden Form Scabies crustosa kommen. Dabei finden sich auf der Haut eine hohe Anzahl von Milben und sehr starke Krusten.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Bei einer ersten Ansteckung treten die Beschwerden erst nach zwei bis fünf Wochen, bei einer Wiederansteckung bereits nach ein bis vier Tagen auf. Skabies ist ansteckend, schon bevor Betroffene Krankheitszeichen haben und solange sich Skabiesmilben auf der Haut befinden.

Wer ist besonders gefährdet?

Skabies kommt weltweit vor und betrifft Menschen jeden Alters. Personen, die sich bei Erkrankten anstecken, sind in der Regel Mitglieder in der Familie oder Wohngemeinschaft, sowie wenn pflegebedürftige Personen betroffen sind, deren Betreuungs- und Pflegepersonen.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • Treten oben genannte Krankheitszeichen auf oder wenn Sie den Verdacht auf Skabies haben, sollten Sie umgehend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.
  • Für die Behandlung stehen wirksame Medikamente, sogenannte Skabizide, zur Verfügung. Sie werden in der Regel als Cremes oder Salben auf die Haut aufgetragen. Auch eine Behandlung mit Tabletten zum Einnehmen ist in bestimmten Fällen möglich.
  • Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Erkrankte vorübergehend längere direkte Hautkontakte vermeiden.
  • Nach einer abgeschlossenen äußerlichen Behandlung bzw. 24 Stunden nach Einnahme der Tabletten sind Erkrankte in der Regel nicht mehr ansteckend. Bei der Scabies crustosa ist oft eine wiederholte Behandlung erforderlich, bis die Erkrankten nicht mehr ansteckend sind. Der Juckreiz kann nach Behandlung noch für ein bis zwei Wochen anhalten.
  • Kleidung, Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche von Erkrankten sollten bei mindestens 50 °C gewaschen werden. Gegenstände mit längerem Körperkontakt wie Schuhe oder Plüschtiere, die nicht gewaschen oder gereinigt werden können, sollten für drei Tage bei mindestens 21 °C in verschlossenen Plastiksäcken trocken gelagert werden. Polstermöbel können mit dem Staubsauger gereinigt werden oder sollten für mindestens zwei Tage nicht benutzt werden.
  • Bei Scabies crustosa sind weiterreichende Maßnahmen erforderlich. Bitte lassen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin oder beim Gesundheitsamt beraten.
  • Bei Skabies gelten die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes. Kinder und Erwachsene, die erkrankt sind oder bei denen der Verdacht auf Skabies besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten vorübergehend nicht besuchen oder dort tätig sein. Betroffene müssen die Gemeinschaftseinrichtung über die Erkrankung und auch über den Verdacht auf eine Erkrankung informieren.
  • Die Gemeinschaftseinrichtung wird das zuständige Gesundheitsamt über die Erkrankung bzw. den Verdacht informieren. Das Gesundheitsamt oder die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt legt fest, wann Betroffene die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen oder dort tätig sein dürfen.

Wie kann ich mich schützen?

  • Schutzmaßnahmen im Vorfeld sind in der Regel kaum möglich, da Skabiesmilben bereits unbemerkt vor Beginn der Beschwerden übertragen werden können.
  • Vermeiden Sie längere direkte Hautkontakte zu Personen, die an Skabies erkrankt sind.
  • Falls sich Körperkontakte mit Erkrankten nicht vermeiden lassen, zum Beispiel bei der Pflege von Kindern oder Pflegebedürftigen, sollten Sie langärmlige Kleidung und Einmalhandschuhe tragen. Waschen Sie anschließend gründlich Ihre Hände und Arme. Reinigen Sie insbesondere die Fingernägel gründlich.
  • Enge Kontaktpersonen von Erkrankten, das heißt Personen, die großflächigen, längeren Hautkontakt mit einer erkrankten Person hatten, sollten ebenfalls behandelt werden, auch wenn sie keine Krankheitszeichen zeigen.

Wo kann ich mich informieren?

Für weitere Beratung und Information steht Ihnen das örtliche Gesundheitsamt zur Verfügung. Dort liegen weitere Informationen zur aktuellen Situation und große Erfahrung im Umgang mit der Krankheit vor.

Weitere (Fach-) Informationen finden Sie im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de/skabies).

Weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.infektionsschutz.de).

Letzte Änderung: 07.06.2024